Optimistischer Ausblick für die Galvano- und Oberflächentechnik-Branche 2021 – Der Holzapfel Oberflächen Blog

Optimistischer Ausblick für die Galvano- und Oberflächentechnik-Branche 2021

Der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) sieht die Galvano- und Oberflächentechnik-Branche nach pandemiebedingten Einschnitten auf einem guten Weg.

Auch die Galvano- und Oberflächentechnik war 2020 stark von der Coronapandemie beeinträchtigt, nach einem bereits eher schwachen Jahr 2019. Laut Statistischem Bundesamt erwirtschaftete der Wirtschaftszweig „Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung“ (WZ-Code 25.61) mit seinen 1.004 erfassten Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten im Jahr 2019 rund 8 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Minus von 7,5 Prozent gegenüber 2018, als die Branche 8,6 Milliarden Euro umsetzte. Im gleichen Zeitraum ist die gesamte Produktion des Wirtschaftszweigs, zu dem auch Unternehmen aus dem Bereich der „Galvanischen Verfahren (Metallische Überzüge durch Elektrolyse und chemische Verfahren)“ gehören, um 6 Prozent gegenüber 2018 zurückgegangen.

Der Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe erwartet für das Gesamtjahr 2020 einen Rückgang des Branchenumsatzes von 8,8 Prozent. Bis Mai 2020 war der Umsatz des Wirtschaftszweigs Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen (Branchenreport 2020 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e.V.).

Dem ZVO liegen für 2020 bereits Zahlen seiner Mitgliedsunternehmen vor: Sie erwirtschafteten mit ihren insgesamt 21.250 Beschäftigten einen Umsatz von 2.025 Milliarden Euro. Das bedeutet einen Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zu 2019. Für das laufende Jahr geht der ZVO von einer Erholung der Branche aus. Dies belege auch eine jährlich durchgeführte Umfrage unter den Mitgliedern des ZVO: „ZVO und seine Mitgliedsunternehmen verspüren leichte Aufhellung des Geschäftsklimas“, heißt es im Jahresbericht des Verbands. Die Mitgliedsunternehmen beurteilen die ihre wirtschaftliche Situation aktuell überwiegend als zufriedenstellend bzw. gut. Für 2021 rechnen die ZVO-Mitgliedsunternehmen demnach mit 2.228 Milliarden Euro Umsatz (plus 10%). „Mit einer Normalisierung der Situation rechnen die meisten Unternehmen jedoch erst ab Mitte des nächsten Jahres“, so der ZVO.

Zur besseren Entwicklung trägt auch die Automobilindustrie als einer der Abnehmerbranchen der Oberflächentechnik bei. So wurden im Mai 2021 in Deutschland 250.100 Fahrzeuge produziert – ein Plus von 58% im Vergleich zum Vorjahresmonat (Quelle: VDA – Verband der Automobilindustrie e.V.).

Coronapandemie birgt auch positive Effekte für die Oberflächentechnik-Branche

Auch zu den langfristigen Auswirkungen der Coronapandemie hat der Verband seine Mitgliedsunternehmen befragt. Hier wurde deutlich, dass nicht nur negative Aspekte wie Umsatzrückgänge und Reduzierung der Unternehmensgröße sowie Beschäftigtenzahl gesehen werden. Die Mitglieder beurteilen einige Effekte durchaus positiv, wie das Erschließen neuer Märkte, eine Umstellung des Angebots oder eine Beschleunigung der Digitalisierung sowie eine Rückverlagerung der Produktion nach Europa.

Insbesondere die Industriellen Beschichter, beim ZVO organisiert im „Fachbereich Industrieller Beschichter“, sehen jedoch auch schwierige Aspekte auf sich zukommen. Themen wie ein gestiegener Termindruck, höhere Transport-, Rohstoff- und Energiekosten sowie die Rohstoffknappheit bzw. mangelnde Rohstoffverfügbarkeit bereiten hier Sorge.

 

Ausführlicher nachlesen können Sie zu diesem und weiteren Themen „Short Cut“ des ZVO Jahresberichts als E-Paper


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