Partielles Eloxieren – Der Holzapfel Oberflächen Blog

Partielles Eloxieren

Selektives Anodisieren schafft Bandbreite an Möglichkeiten:

Auch als Schutzeloxal bzw. Eloxal natur

Bei der selektiven Beschichtung werden aus funktionellen oder technischen Gründen Teilbereiche eines Bauteils beschichtet. Andere Oberflächenbereiche bleiben hingegen unbeschichtet. Dies kann der Fall sein, wenn bspw. nur bestimmte Bauteilbereiche einem höheren Verschleiß ausgesetzt sind und davor geschützt werden sollen. Außerdem müssen manchmal abgegrenzte Bereiche beschichtungsfrei bleiben (etwa um einen Erdungspunkt zu schaffen).

Beim selektiven Beschichten wird üblicher Weise das Bauteil mit diversen Methoden lokal abgedeckt (Abkleben, Maskieren, Kunststoffabdeckungen) und dann konventionell beschichtet. Auch ein nachträgliches, lokales Entfernen der Beschichtung ist denkbar, bspw. mittels Laserbearbeitung.

Auch das Beschichtungsverfahren der Anodisation (Eloxieren) ist selektiv anwendbar. Die Holzapfel Group verfügt mit Eloxal partiell über ein Verfahren speziell für partiell anodisch oxidierte Aluminiumwerkstücke, das auch als Schutzeloxal aufgebracht werden kann.

Eloxalfreie Stellen beim Anodisieren schaffen

Eloxal Partiell Plus

Mit diesem Verfahren zur partiellen Anodisierung werden eloxalfreie Punkte schon beim Eloxieren gesetzt, integriert in den Eloxalprozess. Dies geschieht mit Hilfe eines speziell entwickelten Abdichtelementes, das in Verbindung mit einer besonderen Gestell- und Abdecktechnik erwirkt, dass definierte Stellen am zu eloxierenden Bauteil gezielt eloxalfrei bleiben. Diese Technik birgt deutliche Vorteile: Da die üblicherweise notwendigen nachfolgenden Bearbeitungsschritte entfallen, ist das Verfahren effizienter. Zudem bietet die partielle Anodisation durch das Wegfallen eines ganzen Arbeitsganges ein verringertes Ausschussrisiko und damit mehr Prozesssicherheit.

Das nachträgliche Entfernen der Eloxalschicht mittels Laserbearbeitung ist ebenfalls möglich, um eloxalfreie Bereiche zu schaffen. Bei dieser Methode ist häufig ein hoher Automatisierungsgrad mit Einsatz von Robotertechnik gefordert. Über die Vorbehandlung und das Eloxieren bis zum Lasern und weiteren möglichen Nachbehandlungen können Prozesse so weit automatisiert werden, dass das zu eloxierende Aluminiumbauteil auf dem Beschichtungsgestell verbleiben kann. Das Be- und Entstücken wird also auf ein Minimum reduziert und macht den Prozessablauf besonders effizient. Je nach Automatisierungsgrad können die Behandlungsschritte sogar direkt aus dem Kunden-Ladungsbehälter erfolgen.

Geringere Härte der eloxalfreien Stelle bietet Vorteile

Während eloxierte Oberflächen eine höhere Härte aufweisen als das Substrat Aluminium, bleibt die eloxalfreie Stelle weicher. Diese weiche Stelle kann für kraft- und formschlüssige Verbindungen, bspw. für das Verkrallen, genutzt werden. Auch da, wo an Verbindungsstellen geschweißt werden muss, schaffen eloxalfreie Stellen neue Möglichkeiten. So können etwa im Automotive-Bereich Motorgehäuse und Deckel partiell eloxiert und anschließend laserverschweißt werden. Erst die eloxalfreie Stelle macht in diesen Fällen das Laserschweißen möglich, da Eloxaloberflächen nicht schweißbar sind.

Neben den unterschiedlichen Härten durch eloxierte und partiell eloxalfreie Stellen können auf einem Bauteil auch unterschiedliche Korrosionsbeständigkeiten realisiert werden. Durch Laserbehandlung sind auch unterschiedliche Reflexionsgrade (etwa matte Stellen auf ansonsten glänzender Oberfläche) umsetzbar. Durch aufgeraute Oberflächen lassen sich bei Bedarf auch Reibbeiwerte ändern. Designeffekte lassen sich durch die Laserbehandlung ebenfalls generieren.

Verfahren für Automotive interessant, z. B. für Steuerungsgehäuse

Eloxal partiell plus (HT-C60) der Holzapfel Group erzielt reproduzierbare Ergebnisse – und damit lagegenaue, prozesssichere eloxalfreie Stellen. Das macht das Verfahren gerade für die Massenproduktion interessant. So werden beispielsweise in der Automobilindustrie häufig Bauteile mit anodischem Schutzeloxal (Eloxal natur) versehen und nachträglich durch aufwendige Bearbeitung mit einem Erdungspunkt versehen – das kann mit der partiellen anodischen Oxidation entfallen. Mögliche Anwendungsbereiche sind bspw. Motorgehäuse und -deckel, Steuerungsgehäuse, Riemenscheiben, Kupplungsscheiben oder Mitnehmer.

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